Wie entsteht Wind?

An heißen Sommertagen freuen wir uns über ihn, an stürmischen, kalten Tagen wünschen wir uns, er wäre gar nicht da. Der Wind kann so vieles sein - eine erfrischende Abkühlung oder frostige Kälte.

Entstehung

Kurz gesagt entsteht Wind, wenn sich Luft zwischen einem Hochdruckgebiet und Tiefdruckgebiet bewegt.

So sieht der Enstehungsprozess im Detail aus: Wind entsteht, wenn das Sonnenlicht die Luft erwärmt. Je senkrechter der Winkel ist, in dem das Sonnenlicht auf die Erde einfällt, desto stärker wird die Luft erwärmt. Das bedeutet also, dass die Wärme der Luft davon abhängt, in welchem Winkel die Sonnenstrahlen einfallen.

So wird etwa die Luft am Äquator deutlich stärker erwärmt als beispielsweise an Nord- oder Südpol. An den Polen trifft das Sonnenlicht nämlich in einem flacheren Winkel auf die Erdoberfläche, wodurch sie auch über eine größere Fläche verteilt werden.

Erwärmung der Luft / Erde - schnellerklaert.com
Sonnenstrahlen erwärmen die Luft

Über Land erwärmt die Sonne die Luft stärker und intensiver als über Wasser – also etwa über dem Meer. Die erwärmte Luft dehnt sich dabei aus, wird leichter und steigt in den Himmel auf. Dort kühlt sie langsam ab und zieht hinaus aufs Meer. Über dem Wasser kühlt die Luft wieder stark ab, wird schwerer und sinkt. Dabei drückt sie wieder gegen die Landfläche. Eine Luftbewegung – also Wind – entsteht, da die unterschiedlich warme Luft auch einen unterschiedlichen Druck hat. Je kälter die Luft ist, desto höher ist auch ihr Druck. Bei warmer Luft ist er hingegen deutlich niedriger.

Hochdruckgebiete und Tiefdruckgebiet

Sinkt die kalte Luft also ab, entsteht sehr hoher Druck. Daher spricht man in diesem Fall auch von einem Hochdruckgebiet. Wenn warme Luft aufsteigt, wird dieser Druck geringer und es entsteht ein sogenanntes Tiefdruckgebiet. Bewegt sich die Luft nun zwischen einem Hoch- und Tiefdruckgebiet, entsteht dabei Wind.

Wetter Wolken Wind - schnellerklaert.com
Wetter: Hochdruck- und Tiefdruckgebiete mit Wolken und Wind

Divergenz und Konvergenz in der Meteorologie

Steigt die warme Luft über Wasser auf und kühlt ab, so spricht man in der Meteorologie von einer Divergenz. Das bedeutet, dass Luftmassen auseinanderfließen – etwa auch, wenn sie wieder auf die Erdoberfläche absinken. Durch die Abkühlung der aufsteigenden Luft entstehen auch Wolken am Himmel. Eine genauere Erklärung zur Wolkenbildung findest du hier.

Strömen die Luftmassen zueinander, so spricht man von einer Konvergenz. Sie fließen dabei immer vom Ort des höheren zum Ort mit niedrigerem Druck. Hochdruckgebiete werden auch Antizyklone genannt. Durch die absinkende, warme Luft wird sie durch den hohen Druck trocken und es entsteht in der Regel auch klares und schönes Wetter. Tiefdruckgebiete werden auch Zyklone genannt. Durch den geringen Druck steigt die warme Luft auf, wird dadurch abgekühlt und es entstehen Wolken. Die feuchte Luft kann dabei auch Regen erzeugen.

Entstehung von Wind - schnellerklaert.com
Wie entsteht Wind?

Wind-Rekorde

Die stärkste je gemessene Windböe hatte eine Geschwindigkeit von unglaublichen 408 km/h. Sie wurde am 10. April 1996 auf der Insel Barrow Island vor der Küste Westaustraliens während eines Tropensturms gemessen.

Zuvor lag der weltweite Rekord bei 372 km/h. Diese Windgeschwindigkeit wurde am 12. April 1934 am Mount Washington in den USA gemessen. Der deutschlandweite Wind-Rekord liegt bei 335 km/h. Diese Böe wurde am 12. Juni 1985 auf der Zugspitze gemessen.

Als windreichste Landfläche der Erde gilt die Antarktis. Forscher haben am Südpol Windgeschwindigkeiten von bis zu 327 km/h gemessen.